Kurban Bajrami

...rund um das Leben in der Türkei

Kurban Bajrami

Beitragvon Keykubat » So 14. Nov 2010, 14:00

ab 16.11. beginnt in den islamischen Ländern das wohl wichtigste Fest, das islamische Opferfest. Ich war schon so oft in der Türkei und obwohl das Fest, wie auch Ramadan, ein bewegliches Fest ist hatte ich noch nie das Glück, während des Festes, vor Ort zu sein. Mich würde einmal interessieren ob die Residenten in irgendeiner Form eingebunden sind. Ich denke nämlich so einem großen Fest kann man nicht aus dem Wege gehen....:smilie[137]

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Beitragvon oba » So 14. Nov 2010, 15:12

Ich denke nämlich so einem großen Fest kann man nicht aus dem Wege gehen.


kann man, ebenso wie viele Deutsche, die dem Weihnachtsrummel entgehen wollen und hierher fliegen.

ansonsten, man kann kein Geld holen, eingeschränkt einkaufen, die Geschäfte sind proppenvoll, die Behörden geschlossen.

Man kann Tiere beobachten, die jämmerlich blöken oder muhen, wenn man Pech hat, decken einen die Nachbarn mit Fleisch ein und man hat wochenlang Blutgeruch in der Nase.

Ab Mittwoch kletten die Arbeiter wieder auf die Gerüste, anmdere blockieren die Grünanlagen mit Picknicks oder vertopfen die Überlandstrassen.

Der ganz normale Wahnsinn eben.

Das Fest beginnt bereits am 15ten Abends, bei Banken und Behörden sowie Krankenhäusern bereits am Mittag.

Wie Weinachten, nur länger und wärmer.

hG

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Beitragvon rahya » So 14. Nov 2010, 17:20

wie schon von oba beschrieben: für uns europäischen Gemüter ist das Opferfest gewöhnungsbedürtig.
Die Tier blöcken die ganze Nacht, weil sie merken irgendetwas passt nicht. Wenn die Tier morgens geschlachtet werden ist auch kein schöner Anblick.
2 Tage liegt ein starker Fleischgeruch über der Stadt, weil alles gekocht und gebraten wird.
Früher floss am Damlatas das Blut durch die Strassen.
Irgendwann kann man kein Fleisch mehr sehen.
Ich habe das Opferfest jetzt dreimal mitgemacht und muss sagen ich kann drauf verzichten, feier lieber Weihnachten.
Allerdings akzeptiere ich natürlich die Gebräuche des Landes und sage bei einer Einladung nicht nein.
Einen schönen Sonntag
Christine
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Beitragvon Martina » Mo 15. Nov 2010, 09:09

Seit geraumer Zeit sind die "Privatschlachtungen" mehr oder weniger verboten. Mehr oder weniger heisst, dass es geschulte Metzger gibt, die auch von Haus zu Haus gehen und schlachten. DAs muss man rechtzeitig anmelden, denn soviele gibt es nicht. Oder man kann ein Tier kaufen und es zu einem Schlachter/Metzger bringen, der es dann anschliessend mundgerecht verteilt zurückbringt (dieses Jahr die von uns gewählte Variante). Das mit dem Geruch halte ich für ein Gerücht, da die meisten sowieso in ihren Sites leben, wo nur der Bekci Türke ist.

@kein schöner Anblick: hast Du Vergleichsmöglichkeiten? Stichwort "Europäische Gemüter": aber Massentierhaltung und -schlachtung ist ok, sieht man ja nicht, oder? Entschuldige meine harten Worte, aber das finde ich absurd. Schon mal bei einer Hausschlachtung gewesen??? Ich bin ein "Bauernkind" und musste damit leben, dass die netten Schweine (ja, das waren sie!!!!) und die süssen Kälber und Hasen irgendwann dem Bolzenschussgerät bzw. dem Messer zum Opfer fielen. Weisst Du, wie ein Schwein schreien kann, wenn das - durchaus intelligente - Tier begreift, was man mit ihm vorhat? Das Schächten, fachgerecht durchgeführt, ist zwar eine blutige, aber keine schreckliche Angelegenheit. Die Tiere sind - zumindest bei unserem Schlachter - ruhig, fast in tranig.

Im Vergleich kann ich sagen, dass ein türkisches Kurbanschlachten weitaus zivilisierter ist als ein deutsches Hausschlachten.

By the way: wir gehören dieses Jahr auch zu den Bayramflüchtlingen: wir fahren am Mittwoch für 5 Tage nach Kemer, Grand Haber AI- mein erster All inklusive Urlaub, schaun mer mal.....
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Beitragvon Millinger » Mo 15. Nov 2010, 09:40

na na na..
also ich kenn Hausschlachtungen auch und da ging es kurz und schmerzlos. Bolzen..dumpfer Knall, fertig.
Ich habe aber auch nichts gegen die Bräuche in anderen Kulturen. Geschächtet wird im Islam nicht nur zum Opferfest, sondern immer. Wozu sich also aufregen? Wird sonst immer gemacht, sieht man eben aber nicht immer.
Übrigens bei einem langen Schnitt von Ohr zu Ohr wird auf beiden Seiten (wobei eine schon reichen würde)die Karotis durchtrennt ( es tritt sofortige Bewusstlosigkeit beim Tier ein).
In Deutschland gibt es inzwischen bei den Veterinärämtern extra eingestellte Schlachter, die die Tiere für hier lebende Muslime schlachten. Gekonnt und nach alter Manier.
Was mir in der Türkei eher Sorgen macht, sind eben diese Hobbyschlachter, die es nicht richtig können oder nicht besser wissen.
Ist nichts für zarte Gemüter.


Grüße
carpe diem
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Beitragvon Paula » Mo 15. Nov 2010, 12:37

Also ich finde es auch nicht schlimm, man muß sich ja nicht dazu stellen, es ist eben Tradition. Meinem Hund hat es allerdings immer Angst gemacht, diese Bayramtage, der hat wahrscheinlich mehr gerochen und gehört als ich. Nur finde ich die teilweise Entsorgung der Überreste nicht so prickelnd, die wurden überall hingeschmissen bzw. etwas vergraben, am Dimcay, am Strand etc. Ich hoffe, dadurch es ja jetzt die Schlachtungen eigentlich nicht mehr privat geben dürfte, daß auch das dann aufhört. Aber das sind alles Dinge, die brauchen seine Zeit, wenn ich denke vor 10 Jahren war Mahmutlar ein Dorf, inzwischen finden sich auch immer weniger Plätze die für sowas geeignet sind. In den 50ziger Jahren wurden bei uns auf den Dörfern auch Dinge gemacht, die sich im Laufe der Jahre verloren haben, hier ist die Entwicklung so rasant vorwärts gegangen, so schnell kann man wahrscheinlich alte Rituale und Gebräuche nicht abstellen.
LG Paula
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Beitragvon Keykubat » Mo 15. Nov 2010, 12:59

Eigentlich eine wunderschöne Sache dieses Opferfest aber.....

Meinem Hund hat es allerdings immer Angst gemacht, diese Bayramtage.... :smilie[177]

Nur finde ich die teilweise Entsorgung der Überreste nicht so prickelnd, die wurden überall hingeschmissen bzw. etwas vergraben, am Dimcay, am Strand etc.


Gut, ich bin zwar auch Fleischesser, hole es mir aber meist tot und durch Sauerstoff angeschönt aus der Tiefkühltruhe. Habe auf der anderen Seite aber auch durch Ferien auf dem Bauernhof gesehen was jetzt in den islamischen Ländern mehr oder weniger professionell erledigt wird. Und ich will es jetzt auch garnicht mehr genau wissen wie es abläuft. Die wenigen Antworten hier genügen mir schon. Nur das Fest in irgendeiner Form mit Weihnachten zu vergleichen finde ich doch unheimlich weit hergeholt....unser Hund hat da z.B. gar keine Angst....

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Beitragvon Paula » Mo 15. Nov 2010, 13:11

Weihnachten feiern wir ja auch Christi Geburt, das Opferfest wird ja nach der Geschichte von Abraham gefeiert, als er seinen Sohn opfern sollte, diese 2 Sachen finde ich, können ja nicht unterschiedlicher sein.
LG Paula
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Beitragvon Keykubat » Mo 15. Nov 2010, 13:31

Hallo Paula,

ich habs nicht so mit der Kirche. Ich dachte immer Weihnachten und der Mann dazu wurden von Coca Cola erfunden :smilie[121]

Und angefangen mit dem Vergleich hat auch der Oba/Reiner...

Ich habe nur, immer wenn ich im Ausland bin, den nötigen Respekt vor ihren Sitten und Gebräuchen. Schön finde ich viele nicht....

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Beitragvon sanny59 » Mo 15. Nov 2010, 13:50

Günaydin Allerseits

Also Ich bin auch mit Tiere aufgewachsen

da war so eine Hausschlachtung immer ein Großes Fest
Ich selbst hatte Jahrelang Kaninchen Gezüchtet
verschiedene Rassen und die mußten dann auch geschlachtet werden.
Mit der Art und weiße wie die Tiere geschlachtet werden
ist von Völker zu Völker verschieden,das Muß man so halt Axeptieren.
Ob jetzt wie bei uns die Massentierhaltung so der Reisser ist
ist ja auch umstritten,wer schon mal die Fabrikmäßige Tötung
von Hähnchen,Schweinen,Kühen unsoweiter gesehen hat, dann kann man auch einem das Essen an Fleisch vergehen.
Ich weiß nicht was besser ist Schächten oder das Fabrikmäßige Schlachten.
Denn eins ist Klar bei Schlachten in der Fabrik kommt es immer wieder vor daß die Tiere nicht Gleich getötet werden
so daß man ihnen bei lebendigem Laibe den Bauch Aufschneidet
dann Guten Appetit!?
Dann Lieber selbt Schlachten und sich bei dem Tier Entschuldigen daß man es Getötet hat,das ist zumindest das Mindeste.
So machen es zum Beispiel heute noch die Inuit (Eskimos)

LG

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