Somalia: Türkei startet großangelegte Hilfsaktion

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Somalia: Türkei startet großangelegte Hilfsaktion

Beitragvon Martina » So 7. Aug 2011, 10:17

In Anbetracht der schlimmsten Hungerkatastrophe, die Somalia in den letzten 50 Jahren erlebt hat, haben türkische Hilfsorganisationen nun damit begonnen, eine dauerhafte Präsenz im Krisengebiet einzurichten.

Die Kimse Yok Mu Stiftung hat bereits am vergangenen Montag damit begonnen das unter extremer Dürre leidende Land mit Hilfsgütern zu versorgen. Daneben sollen laut türkischen Vereinigungen ab September freiwillige Ärzte ins Krisengebiet reisen.

Die ersten Lebensmittellieferungen türkischer NGOs trafen pünktlich zum Beginn des heiligen Fastenmonats Ramadan ein und erreichte vor allem diejenigen Somalis, die ihr Dasein momentan in einfachen Zelten fristen müssen.

Vertreter von Kimse Yok Mu und der Nile Organisation erklärten, dass am Montag gut 1000 Familien versorgt werden konnten. In den kommenden Wochen soll die Hilfe mehr als 5000 Familien erreichen. Neben Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern werden ab Spätsommer auch Ärzte nach Afrika entsandt. Unter der Federführung von Kimse Yok Mu und ÜHDER (Ümit Işığı Sağlık Projesi) soll eine dauerhafte Präsenz von Ärzten in Somalia aufgebaut werden. Vorerst wird eine Gruppe von 50 Ärzten und medizinischem Personal zehn Tage pro Monat in der Region bleiben. In dieser Zeit werden sie somalische Mediziner ausführlich unterweisen.

In einem ersten Schritt wurden hierfür 5000 Pakete mit Medikamenten und medizinischen Gerätschaften nach Somalia verbracht. Laut eigenen Angaben plant das Ärzteteam, das hierfür seinen Urlaub opfert, zunächst gut 10.000 Untersuchungen sowie hunderte Operationen in der Zeit vom 22. September bis 3. Oktober durchzuführen.In einem zweiten Schritt soll es dann um weiterführende Hilfsangebote gehen.

Mehmet Peker, Chef-Koordinator von ÜHDER erklärt: “Wir wollen keine einmalige Hilfeleistung für Somalia. Unsere freiwilligen Ärzte werden mit einem Plan dorthin geschickt.” Langfristig gäbe es sogar Pläne dort ein türkisches Krankenhaus zu errichten.

Quelle: http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... 08/157277/

Im türkischen TV ist gestern auch eine groß angelegte Spendenaktion angelaufen, es werden andauernd die Bankverbindungen angegeben. Auch per Handy kann man spenden: es gibt eine Kurzwahl, mti der man per leerer SMS spenden kann, indem 5 TL vom Kontör abgezogen werden bzw. auf die Rechnung geschrieben werden. Der Betrag soll zu 100% auf die Hilfskonten gehen. In vielen Moscheen starten die Gemeinschaften Sammelaktionen. In der kleinen Tophane-Moschee in der Altstadt von Alanya kamen am Freitag spontan 500 TL zusammen.

Aussenminister Davutoglu hat eine Versammlung der islamischen Staaten zusammengerufen, um eine konzertierte Aktion zu starten.

Für die Türkischen Muslime ist der Ramazan das, was die Weihnachtszeit in Deutschland ist: der "Spendengroschen" sitzt wesentlich lockerer als sonst im Jahr - eine Spende im Ramazan gilt als besonders wichtig und gut, gilt der Monat doch als "Monat der Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft"

Interessant: das Thema beherrscht derzeit die türkischen Medien. In Deutschland ist ausser bei den verlinkten Deutsch-Türkischen Nachrichten und dem Migazin nur je eine Meldung in der Bocholter Zeitung und den Potsdamer Neuen NAchrichten in den deutschen Medien zu finden.

Ob der Grund wohl der ist???

Gegenüber manchen westlichen Organisationen hat die IKO (islamische Konferenz-Organisation) in Somalia einen Vorteil: Sie hat die Erlaubnis der radikal-islamischen Al-Shabbab-Rebellen, die große Teile des Landes kontrollieren, in Somalia Hilfsgüter zu verteilen. Dagegen waren die Vertreter des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr von Al Shabbab aus dem Land verwiesen worden. (...) An die Kontrahenten im blutigen Machtkampf in Somalia appellierte der IKO-Chef, sie sollten im Ramadan eine Feuerpause beachten und „ausnahmslos“ allen Organisationen den Zugang zu den Hungernden gewähren. (...) Einige türkische Hilfsorganisationen sind dennoch in Somalia vertreten, darunter die Stiftung für Menschenrechte, Freiheit und Humanitäre Hilfe, die im vergangenen Jahr unter ihrem Kürzel IHH weltbekannt wurde: Neun IHH-Aktivisten starben bei einem Angriff israelischer Soldaten auf eine Flottilla mit Hilfsgütern für den Gaza-Streifen. Israel sieht die IHH als islamistische Extremistentruppe, ein Vorwurf, den die Organisation zurückweist. Zwei Teams der IHH sind derzeit in Somalia und Kenia aktiv und verteilen Hilfsgüter.
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